Dr.-Ing. Frederik Weis

18. Mär. 2022 (09:38)

Es liegt was in der Luft... Sahara-Staub in Europa

Jeder konnte es sehen und fühlen: In der Zeit vom 14. – 16.3.2022 wurden erhebliche Mengen Sahara-Staub aus der Wüste nach Europa, insbesondere Spanien, Frankreich, Schweiz und Deutschland getragen


Die Himmel färbten sich rötlich und der Staub war auf allen Oberflächen (Autos, Tische, Schnee etc.) zu finden. Während in Spanien auch die Feinstaub-Werte PM2,5 und PM10 sehr stark anstiegen, war der Anstieg in Deutschland moderater. In Folge des Regens wurde ein Großteil des Sahara Staubs als Niederschlag, sogenannter Blutregen, ausgewaschen, daher sind insbesondere die groben Anteile nicht sehr lange im Aerosolzustand verblieben.

Sahara-Staub enthält sehr grobkörnige Anteile, wie nachfolgende Elektronenmikroskop-Aufnahme zeigt. Die rötliche Färbung kommt durch den hohen Eisenoxid-Anteil. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, liegt die Größe der Partikel im Bereich 1-10 µm.

Elektronenmikroskop-Aufnahme von Sahara-Staub, gezeigt in den Tagesthemen am 15.3.2022

Abb. 1: Elektronenmikroskop-Aufnahme von Sahara-Staub, gezeigt in den Tagesthemen am 15.3.2022

Dies zeigt sich auch in den gemessen Größenverteilungen an den AQ Guard Monitoren.

Untenstehend exemplarisch drei Größenverteilungen gemessen am Standort in Karlsruhe (Abb. 2 und Abb. 3).

AQ Guard am Headquarter Palas Karlsruhe (Germany) mit deutlichen Ablagerungen

Abb. 2: AQ Guard am Headquarter Palas Karlsruhe (Germany) mit deutlichen Ablagerungen


Größenverteilungen gemessen am Standort Karlsruhe

Abb. 3: Größenverteilungen gemessen am Standort Karlsruhe

Die blaue Kurve zeigt eine Verteilung kurz vor dem Ereignis. Die grüne und rote Kurve zeigen Größenverteilungen zur Zeit der Sahara-Episode. Je nach Wetterlage unterscheiden sich diese. So ist bei gleichzeitigem Niederschlag (grüne Kurve) zwar die Verteilung insgesamt erhöht, allerdings nur im Bereich < 1µm. Gröbere Partikel werden durch den Regen stärker ausgewaschen und sind daher kaum erhöht.

Die rote Kurve zeigt eine für Sahara-Staub typische Verteilung mit erhöhtem Anteil im Bereich 1-10 µm.
Auf dem langen Weg von der Sahara über Südeuropa bis nach Nordeuropa verändert sich der Sahara-Staub und die Aerosolgrößenverteilung durchaus infolge der lokalen Wetterbedingungen.

Die Größenverteilungen über Europa verteilt können sich daher lokal sehr unterscheiden, werden durch die größenaufgelöste Messung mit den Aerosolspektrometern der Fidas® 200 und AQ Guard Feinstaubsysteme aber sehr gut aufgelöst.

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