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Karlsruhe/Longuich. Gemeinsam tragen SGS INSTITUT FRESENIUS und Palas®dazu bei, mögliche Beeinträchtigungen durch Feinstaub im Zuge von Bau-, Abbruch- oder Rückbauarbeiten zu kontrollieren. Dabei wird eine wirkungsvollere und (energie-)effizientere Staubvermeidung ermöglicht. Zur Verbesserung des Arbeits- und Immissionsschutzes arbeitet SGS INSTITUT FRESENIUS eng mit Planungsbüros sowie den ausführenden Unternehmen vor Ort zusammen, führt mit Messtechnik von Palas® lokale Messungen durch und übernimmt die erforderliche Dokumentation.
Wie relevant Baustellen im Hinblick auf die Feinstaubbelastung in einer Stadt sein können, zeigt eine Analyse im Rahmen des „London Atmospheric Emissions Inventory (LAEI) 2019“: 30% der Feinstaubfraktion PM10 stammen von Baustellen. Zudem gilt, dass je nach bewegtem oder verarbeitetem Material gefährliche Stoffe in großflächige Areale verteilt werden können.
Feinstaub als gesundheitsrelevanter Faktor in der Außenluft ist stärker im Fokus als je zuvor: Schon heute achten daher zahlreiche Städte und Gemeinden ergänzend zu bestehenden Luftreinhaltemaßnahmen auf lokal-temporäre Emissionsquellen, um insbesondere die berechtigten Interessen der Anwohner zu schützen, indem sie die projektspezifische Überwachung der Luftqualität im Zuge des Genehmigungsverfahrens vorschreiben. Häufig erfolgt dies jedoch unter Verweis auf die Bergerhoff-Methode, welche die Analyse des gesammelten Staubniederschlags nach einem definierten Zeitraum beschreibt. Während dies für die chemische Inhaltstoffanalyse sinnvoll ist, ist es nicht geeignet, um Prozesse auf der Baustelle im Sinne der Staubvermeidung zu optimieren oder gar Behörden und Anwohnern zeitnah relevante Messdaten und weitere Informationen zur tatsächlichen Feinstaubbelastung zur Verfügung zu stellen.
Insbesondere bei Abbruchprojekten im innerstädtischen Bereich oder bei großflächigen Rückbauprojekten mit belastetem Baumaterial und verunreinigten Böden ist es aber gerade essenziell, stets die Wirksamkeit von durchgeführten staubvermeidenden bzw. staubmindernden Maßnahmen im Blick zu haben und die Reaktionsfähigkeit des Baustellenbetreibers sicherzustellen. Nicht zuletzt aus Energieeffizienzgründen sollten staubmindernde Maßnahmen gleichzeitig bedarfsgerecht eingesetzt werden – dies wird ebenso durch kontinuierliche Messungen in Echtzeit möglich. Wolfgang Schreier, Division Manager NonLab im SGS-Bereich Industries & Environment zeigt den zusätzlichen Kundennutzen auf: „Mit Außenluftmessungen als Ergänzung unseres Dienstleistungsangebots, welches bereits Boden- und Wasseranalytik umfasst, bieten wir zukünftig alles aus einer Hand. Das vereinfacht die Abläufe für die Projektpartner im Tagesgeschäft erheblich“.
Gleichzeitig ist es häufig sinnvoll, aktuelle Messwerte beispielsweise über eine spezielle Projekt-Website mit Anwohnern zu teilen. Dies ist durch das Cloud-basierte Datenmanagement von Palas® einfach umzusetzen und trägt zur verbesserten Kommunikation zwischen allen beteiligten Interessensgruppen eines Bauprojekts bei. „Eigentümer, Investoren und Baustellenbetreiber sollten das ganzheitliche Konzept, welches die Faktoren Arbeits- und Immissionsschutz, Energieeffizienz sowie externe Kommunikation adressiert, unbedingt auch unter ESG-Aspekten für sich bewerten und damit verbundene Chancen identifizieren“, fasst Claudio Heitkamp, Director of Strategy and Business Development bei Palas®, den Ansatz zusammen.
Über Palas®
Die Palas GmbH ist ein führender Entwickler und Hersteller von hochpräzisen Geräten zur Generierung, Messung und Charakterisierung von Partikeln in der Luft. Mit zahlreichen aktiven Patenten entwickelt Palas® technologisch führende und zertifizierte Feinstaub- und Nanopartikelmessgeräte, Aerosolspektrometer, -generatoren und -sensoren sowie dazugehörige Systeme und Softwarelösungen. Palas® wurde 1983 gegründet und beschäftigt am Unternehmenssitz in Karlsruhe rund 100 Mitarbeiter.
Über SGS INSTITUT FRESENIUS
SGS INSTITUT FRESENIUS ist Teil der SGS-Gruppe, dem weltweit führenden Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen. Mit mehr als 97.000 Mitarbeitenden betreibt die SGS ein Netzwerk von weltweit mehr als 2.700 Niederlassungen und Laboratorien. Die SGS sorgt dafür, dass Produkte und Dienstleistungen globale Standards und lokale Vorschriften einhalten. Dank des weltweiten Netzwerks von Experten, die über lokales Fachwissen verbunden mit beispielloser Erfahrung und Expertise in praktisch jeder Branche verfügen, deckt SGS mit seinen Dienstleistungen von den Rohstoffen bis hin zum Endverbrauch die gesamte Lieferkette ab.
Pressekontakt:
Palas GmbH
Sarah Kunath
Corporate Communications
Telefon: +49 721 96213 132
E-Mail: sarah.kunath@palas.de
Ettlingen/Karlsruhe, 09. Januar 2023 +++ Das Unsichtbare sichtbar machen – unter diesem Motto haben die Stadt Ettlingen zusammen mit den Stadtwerken Ettlingen und der Palas GmbH aus Karlsruhe ein Pilotprojekt gestartet, um die aktuellen Luftqualitätswerte in der Stadt an verschiedenen Standorten zu messen und die erhobenen Daten auf der städtischen Homepage zur Verfügung zu stellen.
Am Stadtbahnhof, an der Tankstelle am Seehof, auf dem Turm des Ettlinger Rathauses sowie auf dem Dach der Stadtwerke Ettlingen sind seit Kurzem fünf Feinstaubmessgeräte installiert. Weitere sollen im Stadtgebiet und einzelnen Ortsteilen folgen. Ziel ist es, die Luftqualität an den verschiedenen Standorten zu erfassen, um ein besseres Bild über mögliche Gesundheitsrisiken zu erhalten. Mit diesem Projekt geht die Stadt Ettlingen einen wichtigen Schritt, um einen gesunden und nachhaltigen Lebensraum zu schaffen und zu bewahren. Die erhobenen Feinstaubdaten werden den Bürgerinnen und Bürgern auf der Website der Stadt Ettlingen zu Verfügung gestellt. Somit haben alle Ettlingerinnen und Ettlinger die Gelegenheit, sich über die tatsächliche Luftqualität verlässlich zu informieren und bei Bedarf – soweit möglich – den Tagesablauf danach auszurichten. Sie können unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.ettlingen.de/umweltsensoren .
Verantwortlich für das Projekt der Stadt Ettlingen ist Hauptamtsleiter und Digitalisierungsbeauftragter Andreas Kraut mit seinem dienststellenübergreifenden Projektteam. Die Stadtwerke Ettlingen GmbH als Infrastrukturdienstleister der Stadt mit Florian Kraft übernahm die Installation der Feinstaubmessgeräte aus der Serie AQ Guard Smart . Das jüngste Mitglied der Palas® Produktfamilie ist ein kompaktes, cloud-fähiges und MCERTS-zertifiziertes Messgerät für die Bestimmung der Luftqualität. Neben den üblichen Feinstaubwerten PM2,5 und PM10 zeigt das Gerät an sensiblen, verkehrsreichen Standorten auch Temperatur, Luftfeuchte und Druck sowie die Schadgase SO2, NO2, CO und O3 an.
Daneben zeigt Palas® die Integration der Umweltsensoren in das bestehende, flächendeckende LoRaWAN-Netzwerk (Long Range Wide Area Network) der Stadt, da diese Übertragungstechnologie zunehmend insbesondere von Kommunen genutzt wird.
Einfache Umsetzung und Integration für
Kommunen, präzise und aktuelle Messdaten für alle
Alle in Ettlingen
installierten Geräte übermitteln die Daten direkt an das cloud-basierte
Umweltmesssystem „MyAtmosphere“ der Palas GmbH. Über dieses erhält die Stadt
Ettlingen künftig die Daten ohne Umwege und Minuten-aktuell auf ihrer Website.
Die genutzte optische Partikelanalyse wird ebenfalls für die bundesweite behördliche Messung von Feinstaub genutzt. Diese Technologie ermittelt die Feinstaubwerte unmittelbar ohne Nachbewertung und Korrektur, unabhängig von Wetterverhältnissen oder Tageszeit.
Die Stadt Ettlingen verfolgt damit konsequent ihren Weg zur weiteren Digitalisierung und Transparenz ihrer Bürgerinnen und Bürger gegenüber – ein weiterer Baustein ihrer Digitalisierungsstrategie.
Oberbürgermeister Johannes Arnold meint: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Firma Palas diese Geräte in Ettlingen installieren konnten und wir sind gespannt auf die langfristigen Auswertungen.“ Andreas Kraut ergänzt: „Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Luftqualität im Tagesverlauf – je nach Verkehrslage, Jahreszeit, Wettersituation, Temperatur etc. verändert“.
Luftverschmutzung – unterschätztes
Risiko
„Mit unserer
Technologie ist die Stadt Ettlingen in der Lage, ihrer Bevölkerung mehr
Transparenz und mehr Sicherheit zu geben. Denn Luftverschmutzung wird leider immer
noch nicht ernst genug genommen, obwohl sie große Auswirkungen auf unsere
Umwelt und jeden von uns hat.“ fasst Henrik Hof, Produktmanager der Palas GmbH
zusammen.
Luftverschmutzung ist das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Jedes Jahr sterben nach Angaben der WHO mehr als sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung. 96 % der Stadtbevölkerung waren 2021 Feinstaubkonzentrationen ausgesetzt, die über dem neuen Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Höhe von 5 µg/m³ (PM2,5) lagen.
Die Europäische Kommission hat sich für 2030 zum Ziel gesetzt, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub im Vergleich zu 2005, um mindestens 55 % zu senken. Hierzu werden zur Zeit die Luftqualitätsrichtlinien der EU überarbeitet und an die WHO-Empfehlungen angepasst.
Die Lösung von Palas® - auf
Präzision kommt es an
Zuverlässige
Messgenauigkeit wird damit noch wichtiger als zuvor, um geeignete Maßnahmen zum
Schutz von Menschen und Umwelt zu treffen. Die Messgeräte der Firma Palas®
bieten hier die notwendige Präzision und Zuverlässigkeit. Durch modernste
optische Messtechnik, die optische Lichtstreuung an einzelnen Partikeln misst,
zählen Palas®-Messgeräte jedes einzelne Partikel in der Luft. So sind
auch bei sehr geringen Partikel-Konzentrationen präzise Messergebnisse und
belastbare Daten garantiert.
> Download
Bild 1: AQ Guard Smart System: Kompakt, präzise, zertifiziert
Bild 2: AQ Guard Smart System
++ Karlsruhe, 25.11.2022. Das Fidas® Smart System der Palas GmbH aus Karlsruhe ist nun voll EN 16450 zertifiziert. Es hat am 14.11.2022 vom TÜV Rheinland die Zulassung für PM10 erhalten. Die Zulassung für PM2.5 erfolgte bereits im April 2022. Fidas® Smart 100 ist somit weltweit das kleinste Feinstaubmessgerät für die behördliche Messungen zur Bestimmung der Umgebungsluftqualität.
Für das Fidas ® Smart System wurde die bewährte und moderne Technologie des ebenfalls EN 16450-zertifizierten Fidas® 200 noch weiterentwickelt. Beide Geräte verwenden das Prinzip der optischen Streulichtmessung sowie einer darüber hinaus erweiterten Signalanalyse zur simultanen und präzisen Bestimmung von PM10und PM2.5. Sie können, wie alle Feinstaubmessgeräte von Palas®, vom Betreiberdirekt und einfach am Einsatzort kalibriert werden.
Mit einer Abmessung der Steuereinheit von240 • 320 • 190 mm ist das Messgerät so groß wie ein Schuhkarton und kann bequem auch bei engen Platzverhältnissen und schwierigen Einbaubedingungen genutzt werden. Eine bereits integrierte WLAN und LTE-Funktionalität erleichtert die kabellose Aufstellung und ermöglicht einen schnellen Einsatz.
Neben der Kompaktheit zeichnet sich das Fidas® Smart System gegenüber dem Fidas® Systemdurch einen noch geringeren Stromverbrauch aus. Bei 24/7 Betrieb spart der Anwender dadurch mehrere tausend Euro pro Jahr gegenüber den Geräten anderer Hersteller. Das System ist in unterschiedlichen Konfigurationen erhältlich und damit an die budgetären Erfordernisse anpassbar. Das Fidas® Smart System liefert Daten über die Quellen von Feinstaub und unterstützt damit die Beurteilung von Emissionen im Straßenverkehr bzw. anderer kohlenstoffbasierter Quellen. Hierdurch kann z.B. die Verkehrslenkung zur Luftreinhaltung effizienter erfolgen.
Fidas® Smart 100 gibt es optional mit Probenahmerohr für den Einbau in Messcontainern.
Wie das Fidas® System kann auch das Fidas® Smart System an die cloudbasierte Datenplattform MyAtmosphere.net angebunden werden. Darüber sind eine kontinuierliche, intuitive Erfassung und die Visualisierung aller Messwerte verschiedener Stationen in Echtzeit möglich.
Europäischer Standard zur
kontinuierlichen Feinstaubmessung
Gemäß des Standards EN 16450 hat das System seine
Zuverlässigkeit und Gleichwertigkeit zur gravimetrischen Referenz in Labortests
sowie in vielfältigen Feldtests zu unterschiedlichen Jahreszeiten unter Beweis gestellt.
Die Kompaktheit des Gerätes ermöglicht es Behörden, Umweltverbänden und der Industrie ohne aufwändige Messinfrastruktur, sehr einfach Messpunkte aufzubauen, die Anzahl der Messstellen zu erweitern oder für Hotspots variabel und rechtssicher einzusetzen.
Sowohl die WHO als auch die EU haben eine weitere Verschärfung der Grenzwerte sowie die Erhöhung der Messstellen mit Nachdruck eingefordert. Mit dem Fidas® Smart System bietet Palas® maßgeschneiderte und effiziente Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen an die behördlichen Messsysteme.
Pressekontakt
Palas GmbH
Sarah Kunath
Marketing & Corporate Communication
Phone: +49 721 96213 132
E-Mail: sarah.kunath@palas.de
Bild 1: Präzise und kompakt: Fidas® Smart System
Bild 2: Fidas® Smart 100 in Stockholm
Bild 3: Ein Messgerät für verschiedene Wetterbedingungen
Dass die Belastung der Atemluft durch Holzofen-Rauchgase auch zu Umwelt- und Gesundheitsproblemen führen kann, wird in letzter Zeit immer häufiger in der Presse diskutiert. Professor Dittler vom KIT ist einer der Wissenschaftler, der sich mit diesem Themenkomplex befasst.
Was ist an Holzofen-Rauchgasen problematisch?
Durch die Verbrennung von Holz werden feste und gasförmige Schadstoffe in unterschiedlicher Konzentration frei: Feinstaub, dazu gehört krebserregender Ruß, und Schadgase wie CO, Benzol und Formaldehyd. Oftmals wird nicht nur einfach Holz verbrannt, auch Braunkohlebriketts, lackierte Möbel oder Abfall werden zum Heizen verwendet. Dadurch gelangen weitere Schadstoffe in die Luft, beispielsweise Benzol, Furane, Dioxine und Blausäure ( Holzofenmessungen (verenum.ch )). Gerade kleine Feinstaubpartikel im Größenbereich kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2.5) können ganz konkrete gesundheitliche Auswirkungen haben. Das Einatmen größerer Menge kann zu oxidativem Stress führen und Erkrankungen zum Beispiel der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems zur Folge haben ( Leo_Stellungnahme_SaubereLuft_2019_Web_03.pdf (leopoldina.org )). Die FAZ spricht hier sogar vom „lautlosen Killer“ ( https://www.faz.net/aktuell/wissen/heizen-mit-holz-ist-weder-umweltfreundlich-noch-nachhaltig-18337589.html ).
Lautlos nicht nur, weil man Feinstaub in der Regel nicht sieht oder hört, sondern weil er auch nicht ausreichend gemessen wird – zu mindestens nicht in ländlichen Gebieten und kleineren Städten. In größeren Städten findet die Thematik durch Verkehr und Baustellen mehr Beachtung. Hier werden immer größere Messnetze aufgebaut.
In kleineren Städten und ländlichen Gegenden dagegen gibt es viel zu wenig offizielle Messstationen, die dann auch flächendeckend, kontinuierlich im relevanten Messbereich Daten erfassen. Kontinuierlich bedeutet, dass die Belastung immer, jeden Tag und nicht nur als Jahresdurchschnittswert erfasst wird. In Wohngebieten wird die Qualität der Atemluft nur unzureichend erfasst. Daher hat Professor Dittler im Rahmen eines Forschungsvorhabens selbst 2020 ein Messgerät in Stutensee bei Karlsruhe aufgestellt. Seitdem macht er immer wieder auf das Thema aufmerksam.
Das Ergebnis: Werden in den Abend- und Nachstunden Komfortöfen betrieben, ist die Belastung der Atemluft mit lungengängigem Feinstaub im Stundenmittel um ein Mehrfaches höher als am Stuttgarter Neckartor.
Mehr noch: Durch den Betrieb eines Holzofens war an einem Abend die öffentliche Sicherheit in einem Wohngebiet in Stutensee konkret gefährdet. Holzofen-Rauchgase drangen – durch direkte Zuleitung auf die Häuser– über technische Lüftungssysteme in mehrere Wohngebäude ein. Mehrere Menschen berichteten im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Ereignis von Kopfschmerzen und Übelkeit, Symptomen einer leichten Rauchgasvergiftung.
Doch warum gibt es keine ausreichenden Informationen für Anwohner?
Warum werden keine Messtationen aufgebaut? Nun kann man natürlich sagen: Die Thematik mit den Holzöfen, die ist noch nicht so bekannt. Die Gemeinden und Kommunen wissen nicht, wie sie Feinstaub richtig messen können und was dabei wichtig ist. Und die richtigen Messgeräte sind schwierig zu finden.
Doch das stimmt nicht. Im Februar dieses Jahres haben wir die betroffene Stadt Stutensee angeschrieben, mit dem Angebot der Unterstützung und zur weiteren Klärung. Unsere Geräte sind QAL1 zertifiziert und werden seit Jahren bei behördlichen Messungen eingesetzt. Messwerte könnten über eine Datenplattform digital allen Beteiligten bereitgestellt werden.
Doch auf unser Schreiben erhielten wir keine Antwort. Daher haben wir uns telefonisch an die Stadt Stutensee gewendet. Erst nach mehreren Telefonaten und auf unser Drängen reagierten die Verantwortlichen der Stadt Stutensee. Die Aussage: „Man sehe keine Notwendigkeit und wolle nicht messen.“ Die Stadt Stutensee scheint sich hier ihrer Verantwortung für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit zu entziehen. Dass diese wohl durch Holzofen-Rauchgase in dem entsprechenden Wohngebiet konkret gefährdet ist, war in der FAZ ( https://www.faz.net/aktuell/wissen/heizen-mit-holz-ist-weder-umweltfreundlich-noch-nachhaltig-18337589.html ) und den BNN ( Stutenseer Wissenschaftler sieht Gefahr in Holzöfen (bnn.de) ) zu lesen. Würde man die Problematik ernst nehmen, dann könnte man durch weitere Messungen das Problemfeld erkennen und Lösungen angehen, dies scheint jedoch nicht gewollt zu sein.
Anfang des Jahres 2022 beschloss die Hafenbehörde Stockholm, die Emissionen von Kreuzfahrtschiffen, die in Stadsgården liegen, zu untersuchen. Denn die Schiffe sind während ihres mindestens 24-stündigen Aufenthalts nicht an das Stromnetz angeschlossen und müssen ihren eigenen Strom über die an Bord befindlichen Dieselgeneratoren erzeugen. Das kompakte Messgerät zur Bestimmung der Umgebungsluftqualität Fidas® Smart 100 der Palas GmbH ist bereits am Stockholmer Hafen installiert. Weitere Geräte sollen folgen.
Dass Kreuzfahrtschiffe große Mengen Luftschadstoffe produzieren, ist mittlerweile bekannt. Doch wie groß ist die Gefahr für Menschen, die in unmittelbarer Nähe von Häfen leben oder arbeiten? Um dieser Frage nachzugehen, setzt die Stadt Stockholm auf Messgeräte aus dem Hause Palas® und führt zwischen Mai und September Messungen durch – mit Option auf Verlängerung. Denn nur mit präzisen Messdaten können mögliche unsichtbare Gefahren in der Luft sichtbar gemacht werden. Mit diesen Daten lassen sich wiederum zuverlässige Aussagen über die Luftqualität vor Ort treffen und – bei Bedarf – geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.
Die Herausforderung ist nun, die Spuren der Kreuzfahrtschiffe genau zu erfassen, denn hier spielen natürlich auch Faktoren wie das Wetter, die Windrichtung und die Anzahl bzw. Lage der Schiffe eine wichtige Rolle. Die Stadt Stockholm verfügt über detaillierte Zeitpläne für alle Schiffe, die einlaufen und kann mit den Messdaten die Belastung in der Luft genau beobachten und analysieren.
Fidas® Smart 100 analysiert kontinuierlich und zuverlässig luftgetragene Feinstaubpartikel im Größenbereich 0,175 – 20 μm und ist für PM2,5 für amtliche Messungen vom TÜV freigegeben und zugelassen. Fidas® Smart 100 liefert damit umfangreiche und genaue Informationen über die Feinstaubpartikel, was in dieser Form nur mit einem zählenden Einzelpartikelmessverfahren möglich ist.
Die Stadt Stockholm und die Hafenbehörde erhoffen sich dadurch, eindeutige Ergebnisse zu bekommen, wie gravierend die Luftbelastung der im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe tatsächlich ist. Denn nur so lassen sich valide Aussagen über mögliche Auswirkungen für Mensch und Umwelt treffen. Die Messphase – und somit erste Auswertungen – sind bis September geplant, mit Option auf Verlängerung.
Jährlich gibt es ungefähr 300 Schiffsankünfte in Stockholm mit mehr als 500.000 Passagieren. Insgesamt gibt es vier Kreuzfahrt-Hafenterminals in Stockholm. Der Anleger Stadsgården liegt ungefähr 1 km südlich der Altstadt Gamla Stan und ist der ideale Liegeplatz für große Kreuzfahrtschiffe.